Future Recruiting – Social Recruiting
Soziale Netzwerke haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen – sowohl für Privatpersonen, als auch für Unternehmen. Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn sind darauf ausgelegt, berufliche Kontakte zu knüpfen. Auch andere soziale Medien wie Facebook oder Instagram werden immer öfter zum Recruiting neuer Mitarbeiter verwendet. Das Ziel von Social Recruiting ist die Beschaffung neuer Mitarbeiter durch direktes und aktives Ansprechen potenzieller Kandidaten, sowie Employer Branding durch das Einblenden von Werbemaßnahmen in sozialen Medien. Strittig in dieser Definition ist, ob Social Recruiting sich nur auf den Online-Bereich bezieht. In diesem Blogbeitrag liegt der Schwerpunkt auf dem beruflichen Kontakt zwischen Menschen, der nicht ausschließlich online in sozialen Medien stattfinden muss. Daher wird Social Recruiting auch offline thematisiert.
Recruiting in Karrierenetzwerken
Immer mehr Arbeitnehmer sind auf Karrierenetzwerken wie Xing oder LinkedIn vertreten. Sei es, um sich nach neuen Karriereoptionen umzusehen oder nur mit alten Bekannten oder Kollegen in Kontakt zu bleiben. In der DACH-Region ist Xing das meist genutzte berufliche Netzwerk, LinkedIn ist internationaler ausgerichtet und weltweit bekannt.
Für Unternehmen bedeutet das, dass sich die Möglichkeit entwickelt, neue geeignete Kandidaten über diese Netzwerke zu entdecken. Laut einer Befragung von 1000 Unternehmen durch Monster in 2018 geben rund 17% der Unternehmen an, dass sie regelmäßig Stellenanzeigen auf Xing schalten. 4,5% der Unternehmen schalten diese auch auf LinkedIn. Aber in den Karrierenetzwerken geht es weniger um das Schalten von Anzeigen und daraufhin das Warten auf Bewerbungen. Es geht vorrangig um die aktive Kommunikation mit potenziellen Kandidaten – also um Active Sourcing. Für die Stelle interessante Kandidaten werden aktiv über Karrierenetzwerke angesprochen. Active Sourcing wird entweder durch suchende Unternehmen selbst oder durch beauftragte Personalberatungen oder –dienstleister betrieben. Einige Unternehmen haben sich sogar auf Social Recruiting spezialisiert.
Recruiting via Facebook oder Instagram
Während Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn hauptsächlich zum Active Sourcing verwendet werden, nutzen Unternehmen Plattformen wie Facebook oder Instagram eher für Werbung und Employer Branding. Facebook wird schon lange von Unternehmen genutzt. Auch Instagram bietet seit dem Sommer 2016 die Option Instagram Business an, sodass Unternehmen sich offiziell als solche registrieren können. Es besteht also bei beiden Netzwerken die Möglichkeit, eine Seite mit Informationen über das Unternehmen zu erstellen und Follower mit Updates über aktuelle Events, offene Stellen und die Unternehmenskultur zu versorgen. Zum Beispiel kann ein Mitarbeiter in einem Live-Video das Unternehmen vorstellen und eine Tour durch die Räumlichkeiten führen – sogar ganze Recruiting-Events können über Facebook oder Instagram Live-Videos stattfinden. Das Unternehmen wird somit persönlicher für mögliche neue Mitarbeiter und kann gleichzeitig Werbung für sich und seine Arbeitgebermarke machen.
Besonders Menschen, die nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Job sind, können über Facebook oder Instagram von Unternehmen erreicht werden, ein direkter Austausch sowie Networking ist auch über diese Plattformen einfach und direkt möglich.
Recruiting-Events – Social Recruiting offline
Recruiting-Events sind sowohl für Jobsuchende als auch für Recruiter von großem Interesse. Bewerber haben die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu zeigen und somit interessant für potenzielle neue Arbeitgeber zu werden. Recruiter haben im Gegenzug die Möglichkeit zum Netzwerken mit interessanten Kandidaten und im Optimalfall neue Mitarbeiter für ihr Unternehmen gefunden.
Zwei interessante Beispiele für solche Recruiting-Events sind sogenannte Hackathons, sowie die Social Recruiting Days in Berlin. Das Wort Hackathon setzt sich aus den Wörtern Hacken und Marathon zusammen und versteht sich als Veranstaltung für Entwickler. Ziel ist es, gemeinsam in Teams eine nützliche, unterhaltsame oder wertvolle Software zu entwickeln. Eine solche Veranstaltung kann sich über mehrere Stunden oder Tage verteilen. Bei manchen größeren Hackathons (zum Beispiel dem von Audi organisierten Smart Factory Hackathon oder dem Blackforest Hackathon) gibt es eine Jury, die die beste entwickelte Software mit einem Preis belohnt. Für Unternehmen sind solche Veranstaltungen besonders interessant, um geeignete Kandidaten für offene Stellen zu finden, aber auch, um die Arbeitgebermarke zum Beispiel als Sponsor solcher Veranstaltungen bekannt zu machen.
Die Social Recruiting Days sind eine Veranstaltung für Recruiter, die seit 2015 jährlich in Berlin stattfindet. 2017 gab es schon über 400 Teilnehmer.
Themen in diesem Jahr sind Active Sourcing, Recruitment Analytics, Candidate Journey, Talent Attraction und Employer Branding. Es gibt verschiedene Vorträge und Workshops zu den Themen und jederzeit die Möglichkeit, sich über aktuelle Themen im Recruiting auszutauschen. Ziel der Veranstaltung ist der Austausch über neue Trends und Networking mit Kollegen aus der Recruitingbranche.
Social Recruiting als etablierte Methode
Social Recruiting ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil im Prozess der Personalbeschaffung geworden. Über Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn besteht die Möglichkeit, Kandidaten aktiv anzusprechen und direkt und schnell mit ihnen in Kontakt zu treten. Über Facebook und Instagram können Unternehmen wiederum ihre Arbeitgebermarke stärken und Werbung schalten, die auch Menschen erreicht, die aktuell nicht aktiv auf Jobsuche sind.
Aber auch offline ist Social Recruiting zu einem wichtigen Thema geworden. Events wie Hackathons oder die Social Recruiting Days gewinnen immer mehr an Bekanntheit und Beliebtheit. Online sowie offline gilt: Beide Seiten – Bewerber und Recruiter – haben durch Social Recruiting die Möglichkeit, schnell, aktiv und direkt miteinander in Kontakt zu treten und sich über Karrieremöglichkeiten und andere relevante Themen auszutauschen und zu netzwerken.