Recruiting Trends

Recruiting Trends 2022 – unsere Wünsche für das neue Jahr

Zum Ende des Jahres geht es in vielen Unternehmen hauptsächlich um zwei Themen: Reflexion und Zielsetzung. Welche Dinge sind im aktuellen Jahr gut gelaufen, wo gibt es noch Verbesserungsbedarf und wie sehen die Ziele für das neue Jahr aus? Diese Planung führen viele Abteilungen, aber auch das ganze Unternehmen durch. Besonders für das Recruiting ist eine solche Planung von hoher Wichtigkeit – die Anforderungen an Recruiter sind in stetigem Wandel, während die Branche dringend nötige Änderungen oft nur langsam in die Wege leitet. Umso wichtiger ist es, um die aktuellen Trends zu wissen und die Arbeit nach und nach daran anzupassen. Wie die Recruiting Trends im Jahr 2022 aussehen, verraten wir in diesem Artikel.

Das sind die Recruiting Trends für 2022

Das Jahr 2022 hält für das Recruitment wieder einige Neuerungen bereit, fokussiert sich aber auch weiter auf Themen, die uns bereits seit einiger Zeit begleiten.

Remote Arbeit & Flexibilität dauerhaft integrieren

Homeoffice ist wohl einer der am häufigsten verwendeten Begriffe in Bezug auf die Arbeit in den letzten beiden Jahren. Die Pandemie hat zahlreiche Unternehmen in die digitale Zusammenarbeit gezwungen – sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber haben jedoch die Vorteile daran entdeckt. Jetzt gilt es für Recruiter, diese Flexibilität dauerhaft in die Unternehmenskultur und das Employer Branding zu integrieren. Dabei soll es nicht darum gehen, dass Unternehmen ausschließlich dezentral und remote arbeiten sollen – vielmehr geht es darum, die bisherigen Arbeitsweisen zu reflektieren und zu erweitern. So können zum Beispiel erste Bewerbungsgespräche digital durchgeführt werden, um Bewerbern die lange Anreise zu ersparen. Auch der Zahnarzttermin am Vormittag muss nicht zu einem halben Urlaubstag führen. Flexibilität ist das Mittel der Wahl für das neue Jahr.

Automatisierung & KI im Recruiting

Die Themen künstliche Intelligenz und Automatisierung halten vor allem die Industrie in Atem. Aber auch im Recruiting gibt es einige Entwicklungen, die Personalern die Arbeit erleichtern können. So können zum Beispiel Chatbots einfache Fragen zum ausgeschriebenen Job beantworten und auf einen festen Ansprechpartner verweisen, wenn die Antwort mehr Hintergrundwissen benötigt. Der Vorteil daran ist, dass Bewerber zu jeder Zeit eine Antwort auf ihre Fragen erhalten können – schließlich ist kaum ein Recruiter um 21 Uhr abends erreichbar, wenn Jobsuchende auf die Stellenanzeige stoßen. Es gilt, neue Entwicklungen zur KI zu beobachten und mit Bedacht einzusetzen. Auf vollständig automatisierte Bewerbungsprozesse müssen wir uns sicherlich auch im kommenden Jahr noch nicht einstellen.

Performance Marketing & Recruiting

Sichtbarkeit ist das A und O für Unternehmen, die einen offenen Job besetzen möchten. Werden die eigenen Stellenanzeigen nicht gefunden, ist passives Recruiting nahezu aussichtslos. Dass deshalb immer öfter auch Ansätze aus dem Onlinemarketing im Recruiting Anwendung finden, ist keine neue Entwicklung mehr. Vielmehr geht es jetzt aber darum, diese Maßnahmen auch mit entsprechenden Kennzahlen zu versehen, wie es das Onlinemarketing bereits seit Jahren tut. Die bloße Anzahl der eingehenden Bewerbungen hat nicht mehr genügend Aussagekraft über eine Employer Branding oder Recruiting Kampagne. Andere Faktoren wie die Erweiterung des Netzwerks, der Aufbau eines Talent Pools oder die Viralität der eigenen Anzeigen spielen ebenfalls eine Rolle, wenn der Erfolg einer Kampagne bewertet werden soll. Hier kann das Recruiting im kommenden Jahr weiter vom Onlinemarketing lernen und Methoden zur Erfolgsmessung adaptieren.

Recruiting für Menschen, nicht für Unternehmen

Ein weiterer wichtiger Faktor, den wir weniger als Trend, sondern mehr als Grundannahme bezeichnen möchten, ist die Persönlichkeit im Recruiting. Im Bewerbungsprozess und in allen Aktivitäten rund um die Personalbeschaffung soll nach wie vor der Bewerber im Mittelpunkt stehen – zum einen dadurch, dass Prozesse so vereinfacht werden, dass sie für Interessenten unkompliziert zu durchlaufen sind, zum anderen dadurch, dass das Augenmerk aller Maßnahmen nicht nur auf Zahlen und Technik liegen sollte. Nicht umsonst sind Authentizität und Diversity zu so wichtigen Themen geworden. Konkret bedeutet das: Im Active Sourcing ist die persönliche Ansprache nach wie vor das A und O, die Kontaktpunkte zwischen Bewerber und Unternehmen sollten unkompliziert, aber dennoch persönlich gestaltet werden. Eine gute Leitfrage für diesen Inhalt ist folgende: Würde ich mich selbst in unserem Bewerbungsprozess wohl fühlen und mich durch unsere Recruiting Maßnahmen angesprochen fühlen?

Digital und menschlich: So steht es um die Recruiting Trends für 2022

Ob digitale Vorstellungsgespräche, digitales Onboarding oder die Arbeit aus dem Homeoffice – digitale Zusammenarbeit ist das Motto der Stunde. Gleichzeitig gilt es hier jedoch, den Spagat zwischen digital und persönlich zu meistern. Schließlich besteht bei ausschließlich digitalem Kontakt schnell die Gefahr der Unnahbarkeit oder einer großen Distanz. Diese Distanz gilt es im Recruiting zu durchbrechen und einen persönlichen und authentischen Austausch zwischen Arbeitgeber und Bewerber zu schaffen. Bisherige digitale Strategien gilt es zu festigen, gleichzeitig wollen neue Entwicklungen wie New Work oder Chatbots getestet und in die Arbeitsweisen sowie das Recruiting integriert werden. Einer Sache können wir uns jedoch sicher sein: Auch das Jahr 2022 hält sicherlich einige spannende Entwicklungen bereit.