Videointerviews

Videointerviews vorbereiten – darauf sollten Sie achten

Durch die Corona-Pandemie hat auch das Recruiting einen digitalen Schub erlebt. Videointerviews werden in vielen Unternehmen mittlerweile seit über einem Jahr regelmäßig geführt. Auch wenn sie die klassischen Bewerbungsgespräche vermutlich in näherer Zukunft nicht vollständig ablösen werden, sind sie eine willkommene Ergänzung für viele Recruitingprozesse geworden. Sie sparen sowohl für Bewerber als auch für Arbeitgeber Zeit und Kosten und ermöglichen mehr Spontaneität. Aber was müssen Arbeitgeber oder auch Headhunter eigentlich beachten, wenn sie Videointerviews mit Kandidaten führen möchten? Wir geben Tipps für eine professionelle Vorbereitung.

Einen Gesprächsleitfaden für das Videointerview vorbereiten

Wie bei einem persönlichen Vorstellungsgespräch sollten Sie sich vorab einen Gesprächsleitfaden erstellen, an dem Sie sich während des Gesprächs orientieren können. Schreiben Sie sich die wichtigsten Fragen auf, die der Bewerber beantworten soll und bereiten Sie eine kurze Präsentation des Arbeitgebers vor. Der Vorteil gegenüber einem klassischen Interview: Sie können die benötigten Infos digital erstellen und sie einfach auf einem zweiten Bildschirm öffnen, während Sie das Gespräch führen. Dem Bewerber wird so nicht auffallen, dass Sie sich hin und wieder am Leitfaden oder an seinen Unterlagen orientieren. Inhaltlich unterscheidet sich das Videointerview nicht von einem persönlichen Gespräch. Stellen Sie wie gewohnt Fragen:

  • Wie steht es um die Motivation des Bewerbers?
  • Wie passt er ins bestehende Team?
  • Verfügt er über die nötigen Qualifikationen und Erfahrungen?
  • Wie sieht sein bisheriger Werdegang aus?
  • Warum möchte er zu einem neuen Arbeitgeber wechseln?
  • Passen die Rahmenbedingungen wie Gehaltsvorstellung und Eintrittstermin?

Einen Bewertungsbogen für das Videointerview vorbereiten

Genau wie für das persönliche Vorstellungsgespräch kann es auch für das Videointerview hilfreich sein, mit einem Bewertungsbogen zu arbeiten. Besonders, wenn Sie mehrere Vorstellungsgespräche an einem Tag führen oder unterschiedliche Stellen besetzen, ist ein Bewertungsbogen eine gute Gedankenstütze. Außerdem sorgt er dafür, dass alle wichtigen Punkte im Interview tatsächlich angesprochen werden. Nachdem alle Gespräche geführt wurden, können Sie die Bewerber so in eine passende Reihenfolge bringen – je nachdem, wie gut sie qualifiziert sind oder wie überzeugend sie im Gespräch waren. Überlegen Sie im Vorfeld, nach welchen Kriterien Sie die offene Stelle besetzen möchten und orientieren Sie sich für das Interview daran.

Die Technik prüfen – so funktioniert ein professionelles Videointerview

An und für sich kann bei einem Videointerview nur wenig schieflaufen, da es sich inhaltlich kaum von einem persönlichen Vorstellungsgespräch unterscheidet. Recruiter dürften inhaltlich also nur wenige Unterschiede feststellen. Allerdings gibt es ein Thema, das ein eigentlich professionell geführtes Vorstellungsgespräch unprofessionell wirken lassen kann – die Technik. Diese sollten Sie unbedingt im Vorfeld prüfen:

  • Funktioniert die Kamera?
  • Ist das Mikrofon richtig eingestellt?
  • Ist der sichtbare Hintergrund professionell?
  • Wurde der Einladungslink an den Bewerber verschickt?

Viele Bewerber – besonders die der jüngeren Generationen – setzen heute voraus, dass ihr zukünftiger Arbeitgeber sich technisch weiterbildet und digital aufgestellt ist. Wer Bewerbern Videointerviews anbietet, die einwandfrei ablaufen, zeigt Digitalkompetenz und verbessert somit seine Employer Brand. Das Gleiche gilt auch für Headhunter: Wer digitale Interviews mit Kandidaten führt, in denen es immer wieder technische Schwierigkeiten gibt, erhöht das Risiko, dass Kandidaten wieder abspringen.

Videointerviews unterscheiden sich kaum von klassischen Interviews – auch in der Vorbereitung

Videointerviews unterscheiden sich sowohl in ihrer Durchführung als auch in ihrer Vorbereitung nur wenig von persönlichen Vorstellungsgesprächen. Hauptsächlich geht es darum, das Interview technisch professionell umzusetzen. So punkten Unternehmen besonders bei den jungen Generationen, die erst seit kurzem Teil des Arbeitsmarkts sind. Da diese Generationen allerdings immer mehr den Ton angeben, ist es sinnvoll, sich den digitalen Forderungen anzupassen. Gleichzeitig liegen die Vorteile von Videointerviews klar auf der Hand. Für Bewerber entfällt eine lange und oftmals kostspielige Anfahrt hin zum neuen Arbeitgeber, Videointerviews sorgen hingegen für mehr Spontaneität und Bereitschaft zum Führen eines Gesprächs. Diesen Vorteil können auch Headhunter für sich nutzen. Anstatt Kandidaten in die eigenen Räumlichkeiten einzuladen, kann dieses Hemmnis durch digitale Interviews entkräftet werden. Dennoch: Vollständig ersetzen werden Videointerviews persönliche Vorstellungsgespräche sicherlich in naher Zukunft nicht.