Die Arbeitgebermarke und damit verbunden das Thema Employer Branding ist aktuell in aller Munde. Noch nie war es für Unternehmen so wichtig, sich Bewerbern gegenüber gut zu präsentieren. Schließlich haben zahlreiche Bewerber heute in vielen Branchen die Möglichkeit, aus mehreren potenziellen Arbeitgebern den besten auszuwählen. Wie können Unternehmen jetzt aber mit ihrer Employer Brand überzeugen und gegenüber der Konkurrenz herausstechen? Eine authentische Arbeitgebermarke ist ein guter Schritt hin zu diesem Ziel. Warum ein authentisches Auftreten heute so wichtig ist und ob es auch Grenzen in Bezug auf die Authentizität in der Arbeitgebermarke gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was bedeutet überhaupt Authentizität in Bezug auf die Arbeitgebermarke?

Der Begriff „authentisch“ bedeutet nicht mehr und nicht weniger als „echt“. Fordern Bewerber eine authentische Arbeitgebermarke, wünschen sie sich eine echte Identität, die von Führungskräften und Mitarbeitern gleichermaßen gelebt und geschätzt wird. Tabu ist demnach zum Beispiel ein aufgesetztes, gekünsteltes Auftreten im Bewerbungsverfahren, das den Alltag im Unternehmen nicht oder kaum widerspiegelt. Authentische Arbeitgeber werden auch als zuverlässig, offen oder glaubwürdig beschrieben. Diese Authentizität ist gleich aus mehreren Gründen besonders wichtig in der aktuellen Arbeitswelt:

• Sie schürt keine falschen Erwartungen
• Sie sorgt für eine realistische Arbeitseinstellung
• Sie bindet Mitarbeiter an das Unternehmen
• Sie sorgt für eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit

Insbesondere im Recruiting spielt Authentizität eine große Rolle. Werden in der Stellenanzeige Angaben gemacht, die nicht der Realität entsprechen, Bilder von Menschen oder Räumlichkeiten gezeigt, die mit dem Unternehmen nichts zu tun haben oder Versprechungen in Hinblick auf Arbeitsweisen oder Arbeitszeiten gemacht, die es in Wirklichkeit nicht gibt, werden die neuen Mitarbeiter früher oder später von der Realität eingeholt. Diese sorgt dann oft dafür, dass die Zufriedenheit und damit die Bindung an den Arbeitgeber deutlich sinkt. Die Fluktuation steigt und damit der Aufwand, den Arbeitgeber mit dem Recruiting haben.

Wie können Unternehmen Authentizität in ihrer Arbeitgebermarke zeigen?

Viele Unternehmen sehen sich zunächst vor einer großen Herausforderung, wenn es darum geht, eine authentische Arbeitgebermarke zu entwickeln. Schließlich möchten sie sich von der Konkurrenz abheben und mehr bieten, um die besten Talente zu gewinnen. Wir erklären, wie Sie es zu einer authentischen Arbeitgebermarke schaffen.

Ein Selbstverständnis entwickeln

Zunächst gilt es, den Ist-Stand zu analysieren. Was bieten Sie Ihren Mitarbeitern, wie zufrieden sind die Teams, wie hoch ist die Fluktuation und wie steht es um die Kommunikation und die Fehlerkultur im Unternehmen? Überprüfen Sie alle Bereiche, die für Kandidaten interessant sind und finden Sie heraus, wie Sie aktuell in diesen Bereichen abschneiden. So wissen Sie nicht nur, wo Sie stehen, sondern können gleichzeitig auch Handlungsempfehlungen für die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit daraus ableiten.

Eine Identität definieren

Im nächsten Schritt geht es daran, die Arbeitgeberidentität zu definieren. Sie haben im ersten Schritt herausgefunden, in welchen Bereichen Sie bei den Mitarbeitern punkten. Machen Sie diese Bereiche zu Ihrem Aushängeschild. Haben Ihre Mitarbeiter zum Beispiel nicht die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, können sich aber innerhalb ihrer Büros selbst einrichten und haben Zugriff auf modernste Technik und Büromöbel, platzieren Sie sich mit den top Arbeitsbedingungen vor Ort. Es gibt zahlreiche Bewerber, die dem aktuellen Homeoffice Trend nichts abgewinnen können und sich von Arbeitgebern angesprochen fühlen, die die Büros modern ausstatten. 

Die Arbeitgeberidentität leben

Der wichtigste Schritt hin zu einer authentischen Arbeitgebermarke ist die Umsetzung der zuvor definierten Employer Brand. Werben Sie mit top ausgestatteten Büros oder hoher Flexibilität für Mitarbeiter, sollten Sie diese Werte auch leben. Auch innerhalb der Teams sollten die Mitglieder wissen, wofür Sie als Arbeitgeber stehen. So können sie selbst zum Markenbotschafter für Ihr Unternehmen werden.

Gibt es auch Grenzen im authentischen Auftreten?

Selbstverständlich geht es im Employer Branding nach wie vor darum, einen positiven Eindruck beim Kandidaten oder beim Bewerber zu hinterlassen. Authentizität hört entsprechend an der Stelle auf, an der Sie dem Ruf Ihres Unternehmens schaden würden. Es gilt, einen Einklang zwischen Marketing, HR und Unternehmenskommunikation zu schaffen. Positive Markenkommunikation gehört auch im authentischen Employer Branding dazu.

Die Antwort auf eine Frage spiegelt die Authentizität der Arbeitgebermarke wider

Schlussendlich geht es darum, dass Arbeitgeber eine plausible und möglichst einheitliche Antwort auf die Frage „Wer sind wir eigentlich?“ parat haben sollten. Eifern Sie nicht jedem Trend hinterher, der aktuell im Personalmarketing existiert, sondern konzentrieren Sie sich auf die Punkte, für die Ihr Unternehmen stehen soll. Authentisches Auftreten ist auch und besonders ohne futuristische Büroräume oder ein Recruiting Video von der beliebtesten Agentur auf dem aktuellen Markt möglich. Zeigen Sie Ihren Bewerbern und potenziellen Kandidaten, dass Sie sich für Sie interessieren und Wert auf die Mitarbeiterzufriedenheit in Ihrem Unternehmen legen. So sind Sie zahlreichen Arbeitgebern schon einen großen Schritt voraus.