Green Recruiting

Green Recruiting: Was bedeutet das?

Klimaschutz und Umweltbewusstsein spielen eine immer wichtigere Rolle in der gesamten Gesellschaft. Viele Arbeitnehmer – gerade in den jungen Generationen – legen auch bei ihrer Jobsuche Wert auf Nachhaltigkeit. Sie bevorzugen bewusst Arbeitgeber, die sich für die Umwelt engagieren. Nehmen Unternehmen diesen Faktor bewusst in ihre Recruiting und Employer Branding Strategie auf, sprechen wir von Green Recruiting. Was Unternehmen damit erreichen können und wie dieser Ansatz konkret umgesetzt werden kann, erklären wir in diesem Artikel.

Welche Ziele verfolgt Green Recruiting?

Bei Green Recruiting geht es vor allem um Brand Building – einerseits natürlich um die Unternehmensmarke selbst, aber auch um die Arbeitgebermarke. Das möchten Unternehmen durch nachhaltige Personalbeschaffung erreichen:

Employer Branding

Unternehmen, die als Arbeitgeber Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellen, bauen damit einen konkreten Aspekt ihrer Arbeitgebermarke auf. Sie präsentieren sich als Arbeitgeber, der zukunftsorientiert handelt und der sich der Relevanz von Klimaschutz und Nachhaltigkeit bewusst ist. Das zieht wiederum Bewerber mit der gleichen Einstellung an und bringt so Teams zusammen, die ähnliche Werte und Ziele haben.

Umweltbewusste Zielgruppe erreichen

Für jeden offenen Job gibt es eine konkrete Candidate Persona – genauso gibt es aber auch eine Zielgruppe für den Arbeitgeber im Allgemeinen. Diese Zielgruppe hängt stark mit der Employer Brand zusammen und repräsentiert die gleichen Werte, Einstellungen und Ziele wie die Arbeitgebermarke. Unternehmen, die ihren Fokus auf Green Recruiting legen, erreichen somit auch eine Zielgruppe, der Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Berufsleben wichtig sind.

Grüne Markenidentität

Zusätzlich zur nachhaltigen Employer Brand nimmt Green Recruiting auch Einfluss auf die Unternehmensmarke selbst. Wer mit seinen Mitarbeitern für Nachhaltigkeit steht, repräsentiert das auch im Unternehmensimage. Das wiederum überzeugt potenzielle Kunden, die Wert auf nachhaltige Produkte und Dienstleistungen legen.

Wie können Unternehmen Green Recruiting umsetzen?

Es gibt mehrere Maßnahmen, mit denen Arbeitgeber das Konzept Green Recruiting umsetzen können. Wichtig ist vor allem, dass sie die Initiative ergreifen und nach und nach nachhaltige Ansätze etablieren.

  • Papier sparen oder ganz verzichten: Bewerbungen in klassischen Bewerbungsmappen gehören zum Großteil der Vergangenheit an. Dennoch ist ein Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit die Digitalisierung von Bewerbungsverfahren. Das umfasst beispielsweise auch das Ausdrucken der digital eingehenden Bewerbungsunterlagen. Stattdessen können Recruiter während des Vorstellungsgesprächs über ihren Computer oder ein Tablet darauf zugreifen und sich Notizen machen.
  • Virtuelle Vorstellungsgespräche: Oft sind Bewerbungsgespräche für Kandidaten mit einer längeren Anreise, Fahrtkosten und möglicherweise Übernachtungskosten verbunden. Dabei kann schon die Terminfindung zur Herausforderung werden – besonders, wenn der Kandidat sich aktuell in einem festen Arbeitsverhältnis befindet. Die Pandemie hat gezeigt: Virtuelle Meetings und damit auch Vorstellungsgespräche funktionieren und bieten eine gute Alternative zu persönlichen Treffen. Besonders in der ersten Bewerbungsrunde ist ein virtueller Termin zeit- und kostensparender und gleichzeitig auch deutlich nachhaltiger.
  • Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag: Besonders gut lassen sich Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit auch am Arbeitsplatz selbst umsetzen. In Unternehmen wird hier meist noch deutlich weniger Wert auf nachhaltige Maßnahmen gelegt als im privaten Alltag. Arbeitgeber haben also die Möglichkeit, sich von ihrer Konkurrenz abzuheben, indem sie nachhaltig handeln. Dazu kann zum Beispiel der Einsatz von Wasserspendern statt Plastikflaschen sein, aber auch der Bezug von Ökostrom, der Einsatz energieeffizienter Ausstattung oder der Umstieg auf nachhaltige Kaffeebohnen statt umweltschädlicher Kapseln. Besonders umweltfördernd ist auch der Verzicht auf nicht zwingend nötige Dienstreisen oder der Umstieg vom Firmenwagen auf eine Bahncard.
  • Nachhaltige Benefits: Auch in den Benefits können Arbeitgeber zeigen, dass sie Wert auf Nachhaltigkeit legen. Statt eines eigenen Firmenwagens können sie zum Beispiel Zuschüsse zur Fahrkarte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln geben oder ein Jobrad anbieten. Auch die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, um lange Anfahrtswege zu vermeiden, spielt dem Nachhaltigkeitsgedanken zugute. Bieten Unternehmen eine Kantine an, können sie hier beispielsweise auf regionale Lieferanten und Speisen setzen, um mehr Nachhaltigkeit zu leben.

Mit Nachhaltigkeit Bewerber überzeugen

Green Recruiting kann in zahlreichen unterschiedlichen Formen umgesetzt werden. Es geht dabei nicht darum, ab Tag eins die perfekte Strategie zu haben und vollständig klimaneutral zu agieren. Vielmehr geht es darum, Schritt für Schritt mehr Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein im Unternehmen und in der (Employer) Brand zu etablieren, was sowohl Kunden als auch Bewerber anzieht und überzeugt. Viele Maßnahmen lassen sich bereits sehr unkompliziert und kostengünstig umsetzen, wie beispielsweise der Umstieg auf einen Wasserspender für den Arbeitsplatz oder die Einführung von virtuellen Vorstellungsgesprächen für die erste Bewerbungsrunde. Vielleicht handelt Ihr Unternehmen auch bereits in vielen Bereichen nachhaltig – es fehlt nur noch am Branding, um die entsprechend nachhaltig denkende Zielgruppe zu erreichen.