Immer mehr Unternehmen haben Probleme damit, mit interessanten Kandidaten für ihre offenen Jobs in Kontakt zu kommen. Die rein passive Personalsuche über Stellenanzeigen funktioniert schon längst nicht mehr für alle Jobs. Vielmehr ist es mindestens nötig, zusätzlich die sozialen Medien zu nutzen oder aktiv auf interessante Kandidaten zuzugehen. Besonders in gefragten Branchen wie der IT oder Bauindustrie kommen Unternehmen jedoch auch im Active Sourcing an ihre Grenzen. Kreativität ist im Recruiting gefragter denn je. Eine gute Möglichkeit, mit Interessenten in Kontakt zu kommen, sind Karriereevents. Welche Optionen Arbeitgeber hier haben und welche Vorteile solche Veranstaltungen bringen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Welche Arten von Karriereevents gibt es?

Grundsätzlich können alle Veranstaltungen, bei denen Arbeitgeber mit potenziellen Bewerbern in Kontakt treten, als Karriereevents definiert werden – sowohl in eigener Organisation als auch bei externen Anbietern. Wir haben einige Beispiele zusammengestellt.

• Infoveranstaltungen: Die wichtigste Basis für eine Beziehung zwischen Arbeitgeber und potenziellem Bewerber sind Informationen. Interessenten müssen erst einmal herausfinden, welche Leistungen das Unternehmen anbietet und wie die Arbeitgebermarke aussieht. Hier bietet es sich an, Infoveranstaltungen für Menschen zu organisieren, die schon einmal vom Arbeitgeber gehört haben, aber noch kein konkreteres Wissen haben. Diese Veranstaltungen können zum Beispiel in Form eines virtuellen Rundgangs durch das Unternehmen mit anschließender Fragerunde stattfinden.
• Wettbewerbe: Sind Sie auf der Suche nach Talenten, die besonderes Fachwissen für einen offenen Job mitbringen müssen, können Sie einen Wettbewerb für Interessenten organisieren. Dieser Wettbewerb soll nicht als Teil des Bewerbungsprozesses verstanden werden – vielmehr soll der Spaß im Mittelpunkt stehen. Mit denjenigen, die im Wettbewerb besonders gut abgeschnitten haben oder die zu Ihrer Arbeitgebermarke passen, können Sie im Anschluss in Kontakt bleiben und sie möglicherweise in Ihren Talent Pool aufnehmen.
• Speed-Dating: Dieser Ansatz funktioniert auch im Recruiting gut, wenn es vor allem um den Cultural Fit von potenziellen Bewerbern gehen soll. Eine Speed-Dating-Veranstaltung kann zum Beispiel auf einer Messe oder an Hochschulen geplant werden. Sie dient vor allem dazu, den Kontakt zwischen Arbeitgeber und Kandidaten herzustellen, weniger zur Bewerbung auf einen konkreten Job.
• Messen: Eine Messe zählt zu den klassischen Karriereevents, die durch externe Veranstalter organisiert werden. Arbeitgeber haben hier durch einen eigenen Stand, durch einen Workshop oder durch einen Vortrag durch ein Teammitglied die Möglichkeit, sich potenziellen Bewerbern zu zeigen und Kontakte zu knüpfen.

Welche Vorteile bringt es, Karriereevents zu veranstalten?

• Employer Branding: Wer als Arbeitgeber auf einem Karriereevent vertreten ist oder selbst eine Veranstaltung organisiert, gewinnt vor allem an Sichtbarkeit – wichtige Sichtbarkeit für die eigene Arbeitgebermarke. Je authentischer ein Business dort als Arbeitgeber auftritt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die passende Zielgruppe sich angesprochen fühlt und in Zukunft möglicherweise zum Bewerber wird.
• Networking & Candidate Relationship Management: CRM zählt zu einer der wichtigsten Aufgaben des Recruitings. Eine gute Beziehung zu Kandidaten und ein zuverlässiges Netzwerk helfen dabei, Stellen schneller zu besetzen und sich als Arbeitgebermarke einen Namen zu machen. Ob Interessenten gerade erst mit ihrer Karriere starten oder schon einige Erfahrungen im Berufsleben sammeln konnten – jeder Kontakt kann wertvoll sein.
• Beschleunigung des Recruitings: Je größer Ihr Netzwerk ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine positive Entwicklung für Ihr Recruiting ergibt. Ein gut gepflegter Talent Pool kann dabei helfen, die Time to Hire deutlich zu verkürzen und Stellen mit Kandidaten zu besetzen, die gut zum Unternehmen und der internen Kultur passen.

Digitale Karriereevents – der Trend 2022

Ob digitale Bewerbungsgespräche, die Arbeit aus dem Homeoffice oder virtuelle Mitarbeiterevents – die Coronapandemie hat das Stichwort „digital“ ins Bewusstsein der Arbeitgeber gerufen. Auch Karriereevents können virtuell stattfinden, wenn sie entsprechend an die Anforderungen angepasst werden. Ein digitales Coffeedate mit kurzem Rundgang durch das Unternehmen kann problemlos über Zoom oder Microsoft Teams zugänglich gemacht werden. Hier bietet sich gleichzeitig der große Vorteil, dass Interessenten aus ganz Deutschland an dem Event teilnehmen können, ohne einen weiten Weg auf sich nehmen zu müssen. Gerade für Menschen, die für ihre Karriere umziehen möchten oder gerade noch für das Studium in einer anderen Stadt leben, können diese Services interessant sein.

Karriereveranstaltungen nutzen, um Bewerber und Zielgruppe besser kennenzulernen

Ob es um digitale oder persönliche Events geht – bei Karriereveranstaltungen geht es darum, dass potenzielle Kandidaten und Arbeitgeber miteinander in Kontakt kommen. Für Unternehmen ist es an dieser Stelle wichtig, die eigene Zielgruppe zu kennen oder sie im Laufe der Veranstaltung zu definieren. Wen haben Sie kennengelernt, der perfekt in Ihr Team passen würde und in welche Candidate Persona lassen sich diese Personen einsortieren? Versuchen Sie, Ihre Marke, Ihre Werte und Ihre Zielgruppe besser kennenzulernen, wenn Sie an Karriereevents teilnehmen.