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Recruiting im Mittelstand: Tipps und Besonderheiten

Der Mittelstand macht einen großen Teil der Wirtschaft in Deutschland aus. Viele spezialisierte Unternehmen zählen zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen, die nicht selten führend in ihrem Spezialgebiet sind. Dennoch sind besonders diese Firmen vom Fachkräftemangel betroffen. Ihnen fehlt es häufig an Sichtbarkeit, an Budget, aber auch an Strategie und Information. Schließlich gibt es nur selten große Recruiting Abteilungen wie in den Konzernen. Wir erklären heute, wie sich das Recruiting im Mittelstand von dem in Konzernen unterscheidet und geben Tipps, wie mittelständische Arbeitgeber den Erfolg ihrer Personalsuche steigern können.

Konzerne vs. Mittelstand: Die Unterschiede im Recruiting

Große Unternehmen und Konzerne haben die Möglichkeit, ihr Recruiting groß aufzuziehen, Bewerber durch eine eigene Recruiting Abteilung zu erreichen und Talente durch Kooperationen und Praktika bereits während des Studiums an das Unternehmen zu binden. Denn grundsätzlich verfügen sie über ein deutlich höheres Budget für die Personalsuche als ein mittelständisches Unternehmen, das möglicherweise nur einen Recruiter einstellen kann oder in dem sich Personalfachangestellte zusätzlich um das Recruiting kümmern. Zudem ist ihre Plattform oft einfach kleiner – einerseits durch fehlende Ressourcen, andererseits aber auch durch ein kleineres oder spezialisierteres Angebot an Leistungen im Unternehmen. Mit diesen Unterschieden müssen sich die meisten Mittelständler auseinandersetzen:

  • Kleinere Budgets
  • Kleine oder gar keine Recruiting Abteilung
  • Geringere Sichtbarkeit
  • Geringere Markenbekanntheit
  • Weniger teure Benefits

Schnell wird also klar: Der Mittelstand muss sich etwas überlegen, um mit den großen Konzernen konkurrieren zu können.

5 Tipps für das Recruiting im Mittelstand

Welche Möglichkeiten haben KMU, sich gegenüber Konzernen mit spezialisierter Recruiting oder Active Sourcing Abteilung behaupten zu können? Wir haben einige Tipps zusammengestellt.

  • Employer Branding: Die Arbeitgebermarke spielt für den Mittelstand ebenso wie für Konzerne eine essenzielle Rolle. Wichtig ist jedoch, dass Arbeitgeber sich Gedanken machen, womit sie sich positionieren möchten, wofür sie bekannt werden möchten. Während Konzerne beispielsweise mit teuren Weiterbildungen und hohem Gehalt werben können, kann der Fokus im KMU beispielsweise auf der familiären Atmosphäre im Team und der wirklich gelebten Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegen. Statt die Benefits der großen Player zu kopieren, hilft es, echte und authentische Benefits zu erarbeiten, die wirklich eingehalten werden können. Das zieht wiederum Bewerber an, die sich bewusst für den Mittelstand entscheiden.
  • Authentischer Auftritt: Authentizität ist grundsätzlich zu einem wichtigen Faktor im Recruiting geworden. Besonders die jungen Generationen Y und Z wünschen sich, sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren zu können. Außerdem wünschen sie sich, dass ihr Arbeitgeber das hält, was er verspricht. Stehen Sie mit Ihrer Unternehmensmarke beispielsweise für Nachhaltigkeit, sollte es eine Nachhaltigkeitsstrategie geben und nach Möglichkeit die Zusammenarbeit oder Unterstützung von Organisationen in diesem Bereich. Leben Sie das, was Sie repräsentieren möchten.
  • Multiposting: Damit Stellenanzeigen eine hohe Reichweite erzielen, sollten sie auf mehreren Portalen zeitgleich veröffentlicht werden. Eine gute Möglichkeit, dabei kein utopisches Budget einplanen zu müssen, ist Multiposting. Es gibt spezialisierte Anbieter für das Multiposting von Stellenanzeigen, die die Anzeige in unterschiedlichen Portalen für Unternehmen veröffentlichen. Der große Vorteil daran: Sie müssen sich nicht selbst um die Veröffentlichung auf allen Plattformen kümmern und profitieren von Sonderkonditionen, die Anbieter von Multiposting aufgrund hoher Abnahmemengen von Stellenanzeigen erhalten.
  • Recruiting Strategie: Die wichtigste Basis für Erfolg im Recruiting ist eine Strategie. Überlegen Sie sich, welche Zielgruppe Sie mit Ihren Stellenanzeigen erreichen möchten, wie Sie sich positionieren möchten und mit welchen Maßnahmen Sie welche Ziele erreichen können. Hilfreich ist dabei auch die Definition von Kennzahlen. Beobachten Sie beispielsweise die Time to Hire in unterschiedlichen Abteilungen, prüfen Sie regelmäßig die Recruiting Kanäle auf Erfolg und holen Sie sich Feedback zum Bewerbungsprozess ein.
  • Aktiv werden: Ausschließlich passiv auf passende Kandidaten zu warten, führt in Zeiten des Fachkräftemangels nur noch selten zu schnellem Erfolg. Wichtig ist, dass Arbeitgeber aktiv werden – beispielsweise mit Werbeaktionen über Social Media, einen Talent Pool und Active Sourcing. Auch Karrieremessen können ein guter Weg sein, um aktiv mit potenziellen Bewerbern in Kontakt zu kommen und ein Erstgespräch mit ihnen zu vereinbaren. Letztendlich geht es darum, eine Beziehung zu interessanten Personen aufzubauen – vielleicht kommen sie dann von ganz allein zum Unternehmen.

Fazit: Recruiting im Mittelstand lebt von Persönlichkeit und Authentizität

Neue Mitarbeiter im Mittelstand zu finden, ist in den letzten Jahren zur echten Herausforderung geworden. Umso wichtiger ist es, mit einer klaren Strategie zu arbeiten und sich authentisch von der Konkurrenz in Form großer Konzerne abzuheben. Besonders die Persönlichkeit und die Employer Brand spielen dabei eine wichtige Rolle. Um Mitarbeiter zu finden, muss jedes Unternehmen im Mittelstand seinen eigenen Weg und seine eigene Positionierung finden, die Kandidaten vom Unternehmen als Arbeitgeber überzeugt. Schließlich ist es so möglich, eben die Bewerber zu erreichen, die sich aktiv für den Mittelstand entscheiden und die Werte und die Situation dort zu schätzen wissen.